Dampfbäder gibt es in verschiedenen Formen:

  • Caldarium (römisches Dampfbad)
  • Hammām (türkisches Dampfbad)
  • Banja (russisches Dampfbad)
  • Sentō (japanisches Dampfbad)
  • Mexikanisches Temazcal
  • Biodampfbad
  • nordamerikanische Schwitzhütte Inipi
  • Irisches Dampfbad
  • moderne Dampfbäder
  • Softdampfbäder
  • Tylarium (Kombination einer traditionellen Sauna und eines milden Dampfbades)

Unsere Öffnungszeiten
Montag: 17:00-22:00 Uhr Damen
Dienstag – Freitag: 17:00-22:00 Uhr Damen & Herren
Samstag: 13:00-17:00 Uhr Damen & Herren

Caldarium

Das Caldarium (auch: Calidarium, von lateinisch caldus, calidus „warm, heiß“) ist neben dem Tepidarium, dem Laconium bzw. Sudatorium und dem Frigidarium Teil der klassisch-römischen Thermen. Das Caldarium besteht aus einem Raum, bei dem der mit Hypokausten geheizte Boden und oft auch die Wände und Bänke eine gleichmäßige Wärme von 40 bis 50 °C abstrahlen. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch und beträgt nahezu 100 %. Diese Art Bad gilt als kreislaufschonend, die Muskulatur entspannt sich. Zusätzliche Duftessenzen sollen anregen und den Atemwegen guttun. Das Caldarium kann auch als Vorbereitungsraum für eine heißere, trockene Sauna genutzt werden. In den Caldarien stehen in der Regel mehrere Wannen mit warmem Wasser, das ebenfalls eine Temperatur von 40 bis 50 °C hat.

Hammam

Aufbau

Marmorbecken mit vergoldeten Armaturen im Hamam des Sultans, Topkapı-Palast
Zeichnungen und Darstellungen von Hammamat finden sich nicht nur in den Aufzeichnungen westlicher Reisender wie Jean Chardin und anderer, sondern auch in persischen und türkischen Miniaturen. Zumeist wurden keine Fenster oder Lüftungsöffnungen angebracht, wenn doch waren diese oft mit einstellbaren Lüftungsklappen versehen. Um den Erhalt der Hitze im Inneren des Gebäudes zu gewährleisten, werden diese (bzw. die beheizten Zentralbereiche) zumeist mit dicken Wänden errichtet. Licht dringt nur durch dicke Fenstergläser ins Innere, oftmals sind diese kunstvoll verziert. Die Räumlichkeiten, die den Ofen zur Erhitzung des Hamams beherbergen (chizāna) haben keine direkte Verbindung in den Hauptbereich, wo sich die Gäste aufhalten, sondern sind mit einer Türe zur Straßenseite angelegt, um Lieferungen von Brennstoff anzunehmen; lediglich Öffnungen für die Rohrleitungen sind angelegt. Geheizt wird durch die Zirkulation von im Kessel erzeugtem Heißwasser, Zu- und Ablaufrohre sind in den Wänden und im Fussboden verlegt. Die Frischwasserzufuhr erfolgt entweder durch das städtische Wasserversorgungssystem, oder es wurde (früher mit Hilfe von Tieren) nach oben gepumpt.

Bedeutung

Aufgrund der Wichtigkeit der Gesamtwaschung im Islam wurden Hamams (arabischer Plural hammamat) zumeist als Nebengebäude an Moscheen angebaut, ganze Stadtquartiere bildeten sich um sie herum. Aufgrund der Beliebtheit solcher Bäder wurden später auch private Bäder in Palästen oder großen Privathäusern errichtet. Im Hamam waren vor allem zwei Funktionsträger wichtig: einerseits der Wakkad, der Heizer, andererseits der Sabbal, der für den Nachschub an Brennstoff aus Dung zuständig war. Diese Begriffe sind immer noch in Syrien gebräuchlich, während in Nordafrika andere Bezeichnungen verwendet werden. Eine Bezeichnung, die heute nicht mehr üblich ist, war sahib al-sunduq für den Aufseher, der in den Umkleideräumen für Ordnung sorgte. Ferner gab es den mukayyis oder kayyas, welcher sich in den Baderäumen als Masseur betätigte sowie Friseure (muzayyin).

Banja

Typische russische Dorf-Banja

Interieur einer Banja im Freilichtmuseum Kischi
Banja (russ. баня) bezeichnet ein, einer finnischen Sauna ähnliches, russisches Dampfbad sowie ein traditionelles russisches Badehaus. In anderen slawischen Sprachen hat es ähnliche Bedeutungen und ist z. B. Teil des Namens von Kurorten, ähnlich dem deutschen Bad.

Traditionell wird in Russland die Banja mit einem Holzofen beheizt. Die russische Banja ist ähnlich heiß wie die finnische Sauna. Die Temperaturen in einer russischen Banja können aber auch deutlich über 100 °C betragen. Die klassische finnische Sauna erreicht normalerweise Temperaturen von ca. 80 bis 95 °C, jedoch wird hier wesentlich stärker mit Aufgüssen gearbeitet[1]. Aufgüsse sind auch in der russischen Banja üblich und haben eine lange Tradition. Dabei wird heißes Wasser oder Eis, meist versetzt mit ätherischen Ölen, auf die heißen Steine des Saunaofens gegeben. Damit wird eine hohe Luftfeuchtigkeit erreicht, wodurch die Hitze noch effektiver wirken kann.

Ebenso wie die Sauna ist auch die Banja aus Holz gebaut, jedoch manchmal mit einem „ersten Stock“ im Inneren ausgestattet. Im Idealfall besteht die Banja aus drei Räumen: Dem Schwitz-/Dampfraum, einem Waschraum und einem Erholungsraum.

Sentō

Ein Sentō (jap. 銭湯) ist ein traditionelles japanisches Badehaus in städtischen Wohnvierteln. Die Badekultur spielt eine wichtige Rolle im japanischen Alltag. Auf Grund von Brandschutzbestimmungen gab es lange Zeit keine privaten Badezimmer in den Häusern, da das Badewasser mit offenem Feuer erhitzt werden musste. Das Feuerschutzgesetz förderte so die Verbreitung der Sentōs in Japan. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ging die Zahl der Sentōbesucher stetig zurück, da immer mehr Wohnungen über Badezimmer verfügen. Sentōs haben als Treffpunkt aber auch heute noch eine soziale Funktion.

In den Städten sind die öffentlichen Badehäuser relativ gut an ihrem hohen Schornstein zu erkennen, da nach wie vor meistens mit Holz geheizt wird. Der Eingang ist oft ähnlich wie bei einem Tempel gestaltet. Moderne Häuser verfügen über Schließfächer in den Umkleideräumen, in älteren werden die Kleidungsstücke in offenen Körben deponiert. Die modernen Sentōs haben getrennte Baderäume für Frauen und Männer. Diese strikte Geschlechtertrennung wurde erst im 19. Jahrhundert eingeführt. Eine Schiebetür zwischen Umkleide- und Badebereich sorgt dafür, dass die Hitze nicht entweicht. Eine Ausnahme sind die Sentōs in der Region von Okinawa, wo das Klima relativ heiß ist.

Traditionell ist der Baderaum mit Holz verkleidet. Auf einer Seitenwand gibt es meist eine gemalte Naturlandschaft (z. B. mit einem Berg, oft dem Fujisan). Dies ist eine Analogie zu den Onsenbädern, die eine freie Sicht auf die Landschaft bieten. Vor dem eigentlichen Bad steht die gründliche Reinigung. Üblicherweise stehen hierfür kleine Hocker vor einer Reihe von Wasserhähnen mit kaltem und warmem Wasser. Es wird erwartet, dass sich jeder Badegast hier zunächst gründlich einseift und abspült, ehe er ins Becken steigt. In der Regel gibt es zwei oder drei Becken, die unterschiedlich temperiert sind. In jedem Fall ist ein japanisches Bad relativ heiß. Die Wassertemperatur liegt mindestens bei 40 Grad Celsius.

Temazcal

Das Temazcal oder Temazcalli ist ein Dampfbad, das im gesamten mesoamerikanischen Raum durch archäologische Funde belegt ist und bis heute genutzt wird. Der Zweck dieser Einrichtung lag und liegt dabei weniger im Zeremoniellen oder „Wellness“, sondern primär im Therapeutischen, also zur Heilung von Krankheiten. Der Name stammt aus dem Aztekischen, temas bedeutet Bad, calli bedeutet Haus. Der yukatekische Name lautet zumpul ché. In der Regel sind diese Gebäude relativ klein und niedrig mit Platz für eine bis maximal zehn Personen, es gibt aber auch Hinweise auf große Strukturen aus früheren Zeiten.

Schwitzhütte

Am bekanntesten dürfte die Inipi-Zeremonie der Sioux sein (Lakota, Westliche und Östliche Dakota), die zu den Heiligen Sieben Riten gehört, die den Sioux durch die Kulturbringerin Whope („Die Schöne“) bzw. White Buffalo Woman („Weiße Büffelfrau“) übermittelt wurde und heute noch durchgeführt wird. Die Bezeichnung Inipi leitet sich aus der Sprache der Lakota, dem Lakȟótiyapi ab; Ini von Inyan („Stein, Fels“) sowie Pi („Hütte, Behausung“).

Das Schwitzhütten-Ritual war auch bei anderen Sioux-sprachigen Völkern verbreitet (Absarokee, Assiniboine, Stoney, Mandan, Hidatsa) sowie weiteren Stämmen der Plains und Prärien (Arapaho, Cheyenne, Mandan etc.), die jeweils leicht abgewandelte Formen nutzten.

Ähnliche Schwitzhütten sind auch bei den mesoamerikanischen Indianern nachweisbar – dort sind sie als Temazcal oder Temazcalli bekannt und dienten jedoch anscheinend primär der physischen Gesunderhaltung und zur Heilung – weniger zur rituellen Reinigung und Gesundung des Körpers und Geistes. In dieser Hinsicht kann man dieser Dampfbäder mit der Sauna aus Nordeuropa vergleichen.

Tylarium

Das Tylarium bietet die Möglichkeit, sowohl eine klassische finnische Sauna als auch ein Dampfbad in ein und demselben Raum zu nutzen. Die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit können in einem Tylarium individuell über einen Saunaofen und einen Dampfgenerator angepasst werden. Je nach Belieben kann so entweder eine niedrige Luftfeuchtigkeit mit hoher Temperatur wie in einer finnischen Sauna oder eine hohe Luftfeuchtigkeit mit niedrigerer Temperatur wie in einem Dampfbad erzeugt werden. Typisch ist eine maximale Luftfeuchtigkeit von 65 % realisierbar. Häufig werden auch weitere Komponenten, die einer Farblichtsauna ähneln, hinzugefügt. Aufgrund der großen Variabilität bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit besteht eine große Ähnlichkeit zum Biodampfbad. In einem Tylarium wird eine Holzverkleidung verwendet. Da das Tylarium auch als Dampfbad genutzt werden kann, ist eine besondere Pflege des Holzes notwendig.

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